Gar nicht, es ergab sich so. Wenn ich mir all die Wünsche vorstelle, die nur die mir persönlich bekannten Menschen so im Laufe der letzten Jahre hatten, also die Wünsche, von denen ich weiß, wenn ich diese alle aufschreiben sollte – da wird mir bange.
Wünsche malen, was soll das?
Als kleines Kind habe ich Stadtpläne gezeichnet. Um mir die Wege in neuer Umgebung klarzumachen. Um mir die Unübersichtlichkeit der Welt erträglicher zu machen.
Wunschzettel?
Ja, klar, ich wollte auch eine Barbiepuppe, eine Katze und natürlich ein Segelschiff. Ein großes. Und Apfelkuchen mit Sahne.
Träume?
Mit 13 arbeitete ich an einem Bild gegen den Krieg. Es muss der Vietnamkrieg gewesen sein, der in mein Kinderzimmer über Gespräche der Erwachsenen oder per Radio eindrang. Ich war sehr froh, als ich diese Bild beendet hatte, ich glaubte wahrscheinlich wirklich, dass damit nicht nur meine Angst vor dem Krieg sondern sogar der Krieg selbst besiegt sei. Ich war 13. Das ist meine Entschuldigung. Ich glaubte an die Magie der Bilder. Mein Vater allerdings fand das Werk eher nicht gelungen, er sprach über Perspektive und versuchte, mich für das Kolorieren von alten Stichen zu interessieren.
Nun beschäftige ich mich mit den Wünschen anderer Leute.
Malerei, also MALEREI in großen Buchstaben und MALEREI um der Malerei willen ist zwar auch für mich hin und wieder interessant, konnte aber nie mein Thema sein. Ich habe einen Hang zum Narrativen. Ich liebe Geschichten, Erzählungen, die grenzenlosen Möglichkeiten der Fantasie. Also Wünsche. Möglichkeiten. Träume. Pläne. Standorte. Standpunkte. Welt. Eine Fee bin ich nicht.
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