Es geht irgendwie weiter.
Ist das systemrelevant?
Ich gehe ins Atelier, verfolge meine kleinen Projekte und kümmere mich nicht darum, was wer dazu zu sagen hat.
Gern würde ich weiter Wünsche von anderen Leuten malen, aber seit Corona erreichen mich kaum weitere interessante Wünsche.
Liegt das am Konzept? Liegt das an mir? Oder ist es doch dieses gemeine Virusding?
Was fehlt: die kleinen Events, die überraschenden neuen Bekanntschaften, die zufälligen Treffen.
Dabei war ich schon immer ziemlich gut beim Einsiedeln. Fand unsere Mutter auch. Und fand sie nicht gut.
Es geht irgendwie weiter.
Mit oder ohne mich.
Wenn ich entscheiden kann, würde ich gerne noch einige Zeit dabei sein.
Und was wünscht du dir?
Es war vieles seltsam.
2018 hätte ich eigentlich sterben sollen.
Das hat dank der Bemühungen von Ärztinnen, Ärzten, freundlichen und manchmal ziemlich resolutem Pflegerinnen und Pflegern nicht geklappt. Und den Mut, es unter veränderten Bedingungen noch einmal zu versuchen habe ich meiner Familie, meinen Freunden und ganz fremden Leuten zu verdanken.
All diesen Menschen bin ich dankbar. Und ein wenig beschämt. Ich bekomme es nicht wirklich hin, meine Arbeit - denn das ist es - auch nur im Ansatz für so relevant zu halten wie die Arbeit der Leute, die mich mit vereinten Kräften ins Leben zurückgeholt haben.
Möglicherweise spielt es auch keine Rolle.
Irrelevant zu sein bedeutet auch Freiheit. Nicht die Freiheit der Verantwortungslosigkeit - aber natürlich mit sozialer Absicherung.
Nicht die Freiheit der hemmungslos ausgelebten Bosheit - allerdings nicht für die Anderen. Einfach nur die Freiheit dabei sein zu können, und das zu tun, was möglich ist. Je nach Lage der Dinge.
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